Literatur · 22. Februar 2017
Die „tageszeitung“-Redakteurin Fatma Aydemir hat einen Roman geschrieben. Über das Dasein als türkisches Mädchen der dritten Generation in Deutschland. Und dafür gespaltene Kritik geerntet. Vermutlich, weil sie eine Frau ist und ihre Anti-Heldin in „Ellbogen“ ein Mädchen. Unerklärbare Gewalt und Chancenlosigkeit bei weiblichen Migrantenkindern – das scheint immer noch ein Tabu zu sein in Deutschland. Dabei müssen wir dringend darüber reden. In der „Frankfurter Allgemeinen...
Literatur · 10. Januar 2017
„I love you“ „Love not lightly“ Das verbindende Element ist Kaffee. Der Motor. Ohne Kaffee geht bei Patti Smith nichts. Sie kommt nicht ins Nachdenken, nicht ins Schreiben. Ihre Welt, wie sie sie in „M Train“ festhält, wird durch die Verbindung von gemahlenen Bohnen und heißem Wasser offenbar. Was wir sehen – und was sie vorher durch ihre Brille gesehen hat - , ist eigentlich immer durch einen Becher Kaffee gesehen. (Mehr wunderbare Kaffee-inspirierte Geschichten von Patti Smith...
Literatur · 29. Dezember 2016
Ein alter Studienfreund von mir hat letztens auf Facebook seine Bücher des Jahres veröffentlicht. Das brachte mich auf die Idee, dass ich da auch mal drüber nachdenken sollte. Die schlechte Nachricht daran zuerst: Ich habe leider vermutlich dieses Jahr mehr über Bücher gelesen, als dass ich Bücher gelesen habe. Leider vor allem zu wenig Romane. Aber ich glaube, immerhin mehr als 2015. Und dann natürlich nicht nur neue Bücher. Dafür gab es dieses Jahr aber großartige neue Bücher. 2017...
Literatur · 06. Juli 2015
40 Jahre "Horses". Alle loben Patti Smith. Zu recht. Aber der lange Weg bis zu "Horses" wird dabei vergessen. Eine Glorifizierung, teilweise sogar Negierung des Prekariats durch das Feuilleton, damals wie jetzt. Ja, es ist großartig, dieses Album. So was, was man heute gemeinhin einen Meilenstein nennt. Wegweisend. Sprachrohr einer Generation. Ein neuer Stil. Eine neue Ära. Allerdings kann man das mit Sicherheit erst jetzt rückblickend sagen, 40 Jahre, nachdem Patti Smith's Debüt "Horses"...
Literatur · 11. Juli 2014
Am Sonntag konnte ich "Günther Jauch" nur halb gucken. Eigentlich guck ich das gar nicht, wie überhaupt Talkshows nur noch sehr selten, weil es einfach zu durchschaubar, gleichförmig und ärgerlich ist. Aber Jauch hatte am Sonntag eine Premiere, für die er und sein Produktionsteam sich wahrscheinlich noch jahrelang rühmen werden, und so hab ich die Sendung nachgeguckt: die erste All-Women-Show. Es waren zwar nur drei Gästinnen, die dafür aber hochkarätig: Margot Käßmann, Ursula von...